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"Das Ziel eines Konflikts oder einer Auseinandersetzung soll nicht der Sieg, sondern der Fortschritt sein.“ Joseph Joubert

Die machtsensibilisierte Mediation

Ein Leitprinzip der Mediation ist die Allparteilichkeit. Dies findet sich auch im §2 Abs.3 des Mediationsgesetzes wieder:

„Der Mediator ist allen Parteien gleichermaßen verpflichtet. Er fördert die Kommunikation der Parteien und gewährleistet, dass die Parteien in angemessener und fairer Weise in die Mediation eingebunden sind […]“.

Also sollte davon ausgegangen werden, dass allen Parteien gleichermaßen viel Raum, Aufmerksamkeit und weitere Ressourcen von der mediierenden Person zu Verfügung gestellt werden und sie die genau gleiche Behandlung erfahren. Das wäre auch richtig so, wenn denn alle Menschen die gleichen Grundvoraussetzungen und Umgebungsbedingungen in der Gesellschaft vorfinden würden.

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Die machtsensibilisierte Mediation erkennt hingegen an, dass es systematische Diskriminierung wie z.B. Rassismus, Sexismus, Ableismus etc. in der Gesellschaft gibt, wodurch Menschen unterschiedliche Privilegien zugesprochen und damit verbunden verschiedene Hürden auferlegt werden. Weiters reflektiert sie auch die eigene (oft unbewusste) Verstrickung in diese ungleiche Machtverteilung. Denn es wird selten vorkommen, dass Machtkategorien in einem Konflikt nicht entweder eine explizite oder zumindest implizite Rolle spielen. Deshalb ist es einerseits sinnvoll, sich einen guten Kenntnisstand über die verschiedenen Machtkategorien anzueignen und andererseits die eigenen Annahmen und Verortungen innerhalb dieser Machtgefüge zu erkennen und kritisch zu reflektieren. So kann das Risiko minimiert werden, die Machtasymmetrie zwischen den Konfliktparteien zu bestärken oder selbst unbeabsichtigt einseitig Macht auszuüben.

Würde nun das Prinzip der Allparteilichkeit ohne weitere Kenntnisse über die häufig subtilen, aber dennoch sehr mächtigen Wirkmechanismen dieser Ungleichbehandlung angewendet werden, dann würden sich diese Machtungleichheiten auch in der Mediation weiter fortschreiben.

In der machtsensibilisierten Mediation wird die Berücksichtigung der verschiedenen Machtkategorien in der eigenen professionellen Haltung umgesetzt und fortwährend (selbst-)kritisch hinterfragt.

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Wenn Du selbst von Diskriminierung betroffen bist, Dein Konfliktgeschehen damit in Zusammenhang steht und Du eine professionelle Person auf dem Feld des Konfliktmanagements suchst, dann melde Dich sehr gerne bei mir. Ich unterstütze Dich entweder selbst, ziehe in Absprache mit Dir weitere Fachpersonen hinzu oder versuche, Dir eine geeignete Person zu vermitteln. 

Diversität und Barrieren

Ich bilde mich fortwährend über die verschiedenen Diskriminierungsformen und meine eigene unbewusste Reproduktion derselben weiter. Ich erkenne in meiner Arbeit an, dass nicht alle Menschen gleichermaßen fairen Zugang zu Ressourcen haben, sondern dass alle Menschen individuelle Umstände mitbringen und von struktureller Diskriminierung betroffen sein können. Im Falle einer Mediation bedeutet der Begriff Allparteilichkeit deshalb für mich, dass ich darum bemüht sein muss, die Ressourcen, die benötigt werden, um eine faire und gleichwertige Konfliktlösung wirklich möglich zu machen, individuell angepasst zur Verfügung zu stellen.

Meine Webseite ist bislang noch nicht so barrierearm, wie ich es gerne hätte, und ich hoffe, dies sehr bald verbessern zu können. Bitte kontaktiere mich sehr gerne bezüglich etwaiger Barrieren. Ich werde mich bemühen, eine individuelle Lösung zu finden. 

Philosophie

Ich bin der festen Überzeugung, dass Menschen dazu im Stande sind, friedlich, kooperativ und in Sicherheit miteinander leben und arbeiten zu können und sich das im Grunde genommen auch alle wünschen.

Es gibt allerdings zahlreiche und nachvollziehbare „gute Gründe“ für eine Person, weshalb das nicht immer gelingen mag. Viele davon sind unterbewusst und kulturell vermittelt. Es hat sich herausgestellt, dass es meine Lebensaufgabe ist, an der Schaffung und Vermittlung einer Kultur des Friedens mitzuwirken, die – nach Johan Galtung verstanden – Gewalt vermindern und Gerechtigkeit vermehren soll.

So hoffe ich, dass sich die Spezies Mensch nicht als größte evolutionäre Sackgasse aller Zeiten entpuppt, sondern sich ihrer komplexen Einzigartigkeit entsprechend weiter entwickeln wird.

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Das Fundament meines Menschenbildes

Jeder Mensch wird mit einem Überangebot an Nervenzellen (Neuronen) geboren. Die Kombination der hoch spezifischen Umweltreize, auf die der junge Mensch trifft, formen das Gehirn, genau auf diese Umgebungsbedingungen abgestimmt, um. Alles was genutzt wird, verstärkt die Verbindungen zueinander, und alles, was nicht genug genutzt wird, baut sich ab.

Das bedeutet: Jeder Mensch hat ein hoch individuell aufgebautes Gehirn. Wie können wir da annehmen zu wissen, was ein anderer Mensch denkt?

Deshalb bewerten unsere Rezeptoren auch ganz unterschiedliche Umweltreize als relevant oder filtern diese als unwichtig heraus, so dass wir sie gar nicht erst bewusst wahrnehmen. Deshalb kann ein und die selbe Situation von zwei verschiedenen Menschen auch völlig unterschiedlich wahrgenommen werden. Wie können wir da annehmen zu wissen, was „die Wahrheit“ ist?

Diese Erkenntnisse sind uns erst seit sehr kurzer Zeit zugänglich, wie auch der kulturelle Einzug der Freudschen Sprache, die uns erst die passenden Worte gegeben hat, um uns unsere Innenwelten gegenseitig zugänglich machen zu können. 

Den Großteil unsere Entwicklungsgeschichte haben wir also in der Annahme gelebt, dass wir alle gleich funktionieren, es eine allgemeingültige Wahrheit gibt und alles was davon abweicht, als „unnormal“ gekennzeichnet und abgelehnt werden kann.

Aus diesem Grund stehen wir in der zivilisatorischen Entwicklung an einem Punkt, an dem die meisten der Mitlesenden (so wie auch ich) wenig bis gar nichts über ihre Gefühle oder gar einen guten und gesunden Umgang mit diesen gelernt haben.

Oder? Wie ist das bei Dir?

In den Köpfen von viel zu vielen Menschen ist nach wie vor – zumindest latent und unterbewusst – das Mantra verankert, dass Gefühle zu zeigen oder sie zum Thema zu machen, eine gefährliche Schwäche darstellt, die, elegant verpackt als „oversharing“, „gefühlsduselig“ oder „unprofessionell“, einfach abgewertet und von sich geschoben werden kann. Wir alle haben im Laufe unseres Lebens gelernt: Bloß keine Angriffsfläche und Chance zu sozialem Ausschluss bieten! 

Nun habe ich aber während meines Werdegangs gelernt, dass es möglich ist, mit Konflikten völlig anders umzugehen, indem wir eben genau das tun: Unsere Gefühle anzuerkennen und bedürfnisorientiert, zugewandt und um Verständnis der anderen (stets gleichwertigen!) Perspektive bemüht zu kommunizieren, ganz ohne Be- und Verurteilung, denn wem sollte das auch zustehen?